Beichert, Carl-Philipp / Seger, Marcel / Eder, Sarah (2023): Startup trifft Handwerk – Barrieren und Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit zwischen Startups und Handwerksbetrieben, München, 2023.
Keywords: Startups, Kooperation, Co-Creation, Innnovation
Ansprechpartner:
Startup trifft Handwerk – Barrieren und Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit zwischen Startups und Handwerksbetrieben
Carl-Philipp Beichert / Marcel Seger / Sarah Eder
2023
Zusammenfassung
Startups gelten als Pioniere neuer Technologien und Geschäftsmodelle und damit als Innovationstreiber für ganze Branchen. Viele etablierte Industrieunternehmen haben das Potential der Zusammenarbeit mit Startups erkannt. Es werden erhebliche Ressourcen in den Aufbau von Kooperationen mit Startups investiert. Aber auch im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und insbesondere im Handwerk entwickelt sich eine neue Dynamik. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der Notwendigkeit einer digitalen und nachhaltigen Transformation steht das Handwerk vor immensen Herausforderungen. Die Zusammenarbeit mit Startups kann dabei wertvolle Chancen für den Erhalt und den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit bieten.
Die vorliegende Studie gibt einen ersten Überblick über Kooperationen zwischen Startups und Handwerksbetrieben in Deutschland. In einem explorativen Fallstudienansatz wurden mit Hilfe von teilstrukturierten Interviews wesentliche Ziele, Anbahnungspraktiken, Formen sowie Hemmnisse von Kooperationen identifiziert. Im Fokus der Studie stand die Identifikation zentraler Erfolgsfaktoren für die Anbahnung und Umsetzung von Kooperationen. Es konnten fünf Kategorien identifiziert werden, die nicht isoliert, sondern als interdependente Treiber von Kooperationen zu verstehen sind: Persönlicher Fit, Kommunikation, Struktur, Netzwerk und Expertise. Die Erfolgsfaktoren unterscheiden sich in ihrer Ausprägung über drei wesentliche Phasen der Kooperation, die Initiierungs-, die Konzeptions- und die Partnerschafts-Phase.
Aus den Ergebnissen der Studie wurden Implikationen für Startups, Handwerksbetriebe und weitere beteiligte Akteure in Bezug auf den Ablauf von Kooperationsaktivitäten abgeleitet. Grundsätzlich erfordert es eine stärkere Sensibilisierung sowohl der Startups als auch der Handwerksbetriebe für mögliche Kooperationen. Dies kann durch Handwerkskammern, Verbände und Innungen erfolgen, die auch beim Matching und der Anbahnung von Kooperationen aktiv unterstützen können. Ein Mediator, der über fundierte Kenntnisse des jeweiligen Handwerksbereichs verfügt, kann ein wichtiger Hebel sein, um kulturelle und kommunikative Hürden zu überwinden. Startups können durch feste Ansprechpartner:innen mit Handwerksexpertise eine Schlüsselrolle im Unternehmen schaffen, die zwischen Handwerksbetrieben und dem Startup vermittelt. Um das Potential der Kooperationen mit Startups im Handwerk voll auszuschöpfen, bedarf es auch der politischen Unterstützung. Weitere Konzepte, z. B. hochschulnahe Innovationslabore explizit für das Handwerk, die disruptive Ideen für und aus dem Handwerk aufgreifen und nutzbar machen, könnten Kooperationen entscheidend fördern und damit zur Entwicklung passgenauer Lösungen für das Handwerk beitragen. Darüber hinaus gilt es, disruptive Ideen und Pilotprojekte im Handwerk finanziell zu fördern, um die generierten Potentiale in die Praxis zu überführen.
Kooperations-Canvas
Dieses Tool kann von Startups, Betrieben und Betriebsberatern angewendet werden, um erfolgreiche Kooperationen zu gestalten. Das Tool wird im Folgenden vorgestellt und durch ein praktisches Beispiel der Studie befüllt.
Veranstaltungen:
- Startup trifft Handwerk München, Ansprechpartner: Georg Räß
- Ideenwerkstatt „Handwerk trifft Startup“ Berlin, Ansprechpartnerin: Kerstin Wiktor
- Handwerk trifft Startup Paderborn Lippe
Innovations-Plattform:
Die Innovationsplattform ist die Ideenschmiede und Werkbank für das Handwerk in einer digitalen Zukunft.
#MakeInnovtionHandkwerk